SCHMELZART – DIE KUNST, EIN SPIEGEL DER SEELE
„Es braucht einen Sinn und Drang für eigene Erfahrung, eine Verwegenheit, die Bilder in sich selbst zu suchen und schlussendlich auch entstehen zu lassen.“ Der Künstler Michael Höpfner bringt es im Vorwort von „SCHMELZART“ auf den Punkt: Künstler zu sein verlangt nach Unangepasstheit, nach „Sinn und Drang und Verwegenheit“; Picasso spricht genau dies an, wenn er sagt: „Jedes Kind ist ein Künstler. Das Problem ist nur, ein Künstler zu bleiben, während man erwachsen wird.“
In „SCHMELZART“ unternimmt Winfried Schmelz eine Reise in die eigene Vergangenheit. Der planende Baumeister, Geomant und Solararchitekt zeigte früh seine künstlerische Begabung. Die Auswahl aus rund achthundert Werken aus fünfzig Jahren, darunter Zeichnungen, Bilder, Fotografien, Performances, Skulpturen und eine Dokumentation seines Ausflugs in die Welt des Films, markiert bedeutende Etappen der Lebensreise eines ewig Suchenden und wird von sehr persönlichen Texten begleitet. Deutlich wird: Die Kunst, ein Spiegel der Seele, kann führen – zum eigenen Ausdruck, zur eigenen Mitte, zu sich selbst.
VERANSTALTUNGEN
19. UND 20. OKTOBER 2024: TAGE DER OFFENEN ATELIERS. Winfried Schmelz und Tatjana Salomon eröffnen an diesen Tagen ihre Ateliers in Steinaweg. Kunstinteressierte sind zu den Öffnungszeiten herzlich willkommen.
Samstag 14:00 – 19:00 Uhr und
Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
Halterbachstraße 58
3511 Steinaweg
GASTKOMMENTAR
MICHAEL HÖPFNER, KÜNSTLER
„Born 1972 in Krems/Donau, Austria“: Mit dieser Halbinformation erschöpft sich auch schon wieder, was der niederösterreichische Weltenwanderer uns an biografischen Angaben im konventionellen Sinn wissen lassen möchte. Der „Rest“ seines Lebenslaufes umfasst vier DIN-A4-Seiten und listet Ausstellungen, Projekte, Bibliografie und Auszeichnungen auf – eine „Auswahl“. Höpfners Leben und Kunst sind eins, sie gehen wortwörtlich ineinander über.
MICHAEL HÖPFNER ÜBER WINFRIED SCHMELZ
Winfried Schmelz ist für mich ein guter Suchender: so einer, den diese Gesellschaft braucht, aber nicht unbedingt immer will. Als Person zurückhaltend, still, unangepasst; trotzdem aber in sich den Geist und die Energie tragend, um Zeichen zu setzen, für sich auch große Entscheidungen zu fällen. Als Architekt von Gebäuden ist das unumgänglich – für einen Ort und ein Haus braucht es die Begriffe, am Ende zählt das Gebaute.
Als bildender Künstler ist das anders: Es braucht keinen Begriff, keine Worte, um ein Bild entstehen zu lassen. Aber es braucht einen Sinn und Drang für eigene Erfahrung, eine Verwegenheit, die Bilder in sich selbst zu suchen und schlussendlich auch entstehen zu lassen. Winfried interessiert in dieser Arbeit an den Bildern kein geschlossenes Werk: Er ist als Zeichner, Maler, Bildhauer, Fotograf und Filmemacher einer, der das Suchen und Versuchen zur Hauptsache macht – nur so ist sein bildnerisches Werk in seiner Gesamtheit zu verstehen. Und nur so wird es dem Betrachter, der die Fähigkeit mitbringt, sich selbst dafür zu öffnen, eine ganze Welt eröffnen.
Das künstlerische Werk von Winfried Schmelz ist durch ein unsichtbares Band mit dem gebauten Werk verwoben – das eine ist mit der Suche des anderen verbunden und kaum voneinander losgelöst zu betrachten. Aber ich glaube, dass letztendlich nur Kunst die Energie hat, das Ungewisse und die Imagination im Leben sichtbar zu machen und auch auszufüllen.